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Samstag, 18. Februar 2006
Das Akkordeon als Serienheld

MUSIK / Seit zwei Jahren zeigt eine Reihe im Kunsthaus, was das - oft unterschätzte - Instrument so alles kann.

Das Akkordeon gilt gemeinhin nicht gerade als Mercedes unter den Instrumenten und wird von Otto Normalmusikhörer gern zwischen Freddy Quinn, Seemanns-Kneipe und bestenfalls flottem Tango verortet. Zu unrecht. Seit fast zwei Jahren beweist eine Musikreihe im Kunsthaus, dass das Akkordeon mehr ist als "nur" Schifferklavier. Bei "Akkordeon plus x" spielen etwa einmal monatlich Gruppen aller Art Musik aller Art - mit einer Voraussetzung: Mindestens ein Akkordeon muss beteiligt sein.

Die Spanne reicht vom Jazz über streng klassische Werke bis zu zeitgenössischer Musik. Geboten wurden schon spanische Klänge, jüdische Lieder oder asiatische Musik für Blockflöte und Akkordeon. "Inzwischen treten Musiker aus ganz Deutschland auf", sagt Ralf Kaupenjohann, der die Reihe organisiert.

Kaupenjohann leitet den Bereich Akkordeon an der Folkwang Musikschule, die "Akkordeon plus x" mitveranstaltet. Wie er auf die Idee kam? "Die beiden Schweizer sind schuld", sagt Ralf Kaupenjohann. Das Schweizer "Duo Fatale" (Akkordeon plus Saxofon) habe vor über zwei Jahren angefragt, ob es im Kunsthaus spielen könne. Aus dem einen Auftritt wurde eine Serie.

Mit einem aus dem Rahmen fallenden Abend wird die Reihe diesen Samstag um 20 Uhr fortgesetzt. Der Komponist Pervez Mirza zeigt an der Rübezahlstraße 33 seine "musiktheatralischen Aktionen". Auf einer Leinwand laufen dabei drei Filme parallel, die jeweils Menschen mit Instrumenten zeigen. Der Abend, der sich "On the verge of..." nennt, ist zwar kein Konzert - zwei Akkordeons sind aber auch mit dabei. (wo) Termine und Infos: Tel: 46 72 76 oder www.acc-plus-x.de

Christof Wolf
Neue Ruhr/Rhein Zeitung, 15. Februar 2006

Eigentlich ist "Akkordeon plus x" ja eine Konzertreihe. Am Samstag wird eine Ausnahme gemacht. Dann präsentieren der Komponist Pervez Mirza (l.) und Ralf Kaupenjohann im Kunsthaus drei Videos. Akkordeons sind aber auch mit dabei. (NRZ-Foto: Oliver Müller)